Die Reise nach Australien
Die Gesamtfläche des Landes umfasst rund 7,7 Millionen Quadratkilometer. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 3700 km, die West-Ost-Ausdehnung ungefähr 4000 km. Der kontinentale Teil des Landes hat drei Zeitzonen: eine westliche (+7 Stunden zu Deutschland), eine zentrale (+8:30 Stunden zu Deutschland) und eine östliche (+9 Stunden zu Deutschland ). Daneben haben die Außeninseln größtenteils eigene Zeitzonen. Die Eigennamen der Zeitzonen variieren. Im internationalen Kontext werden sie meist Australian Western Standard Time (AWST), Australian Central Standard Time (ACST) und Australian Eastern Standard Time (AEST) genannt. Im Inland wird die Bezeichnung "Australian" meist ausgelassen.
Die Hauptstadt ist Canberra mit 356.100 Einwohner. Es ist eine Planhauptstadt zwischen Sydney und Melbourne, da diese beiden Städte sich nicht einigen konnten, welche als Hauptstadt angesehen werden sollte.
Die größten und bekanntesten Städte sind Sydney (4,1 Mio. Ew.), Melbourne (3,6 Mio. Ew.), Brisbane (1,8 Mio. Einwohner), Perth (1,4 Mio. Einwohner) und Adelaide (1,1 Mio. Einwohner).
Im Sommerhalbjahr, das von November bis April andauert, treten im Norden aufgrund eines Nordwestmonsuns starke Regenfälle auf. Zusätzlich kommt es über der Timorsee zu Wirbelstürmen. Südaustralien liegt zu dieser Zeit im subtropischen Hochdruckgürtel und bleibt weitgehend niederschlagsfrei. Im Winterhalbjahr, Mai bis Oktober, bleibt dagegen der Norden aufgrund eines Hochdruckgebiets trocken, Süden und Südwesten des Landes liegen in der Westwindzone und sind Niederschlägen ausgesetzt. Südostpassatwinde bringen in den Gebirgen des Ostens ganzjährig Steigungsregen. Das Zentrum des Landes bleibt ganzjährig weitgehend trocken, 80 Prozent der Fläche Australiens sind aride Gebiete mit weniger als 250 mm Niederschlägen im Jahr.
Von den rund 20.000 heimischen Pflanzenarten in Australien sind ca. 85 % ausschließlich auf diesem Kontinent zu finden. Typisch für die australische Vegetation sind die Eukalyptus- und Akazienbäume. Typische Vertreter der australischen Tierwelt sind die Beuteltiere. Bekannte Vertreter sind die Kängurus mit über 40 Arten, der Koala, der Wombat, der Beutelteufel, die Beutelmaus und die Gattung der Kletterbeutler (Possums). Einzigartig auf der ganzen Welt sind Eier legende Säugetiere (Kloakentiere), die nur in Australien und Neuguinea vorkommen. In Australien sind sie vertreten durch das Schnabeltier (engl. Platypus) und den Ameisenigel. Durch den Menschen eingeführte Tiere wie Hunde, Katzen, Kaninchen, Kamele, Füchse. Aga-Kröten usw. stellen heute allerdings eine starke Gefährdung für die australische Fauna dar.
Im Folgenden Bilder von der australischen Tierwelt (Eigenaufnahmen)
Im Folgenden Bilder von Perth
Perth ist die Hauptstadt des australischen Bundesstaates Western Australia mit 1.658.992 Einwohner. Gegründet wurde die Stadt 1829. Sie liegt 2 m über den Meeresspiegel und umfasst eine Fläche 5.386 km². Die Bevölkerungsdichte beträgt 308 Einwohner je km². Sie liegt in der Zeitzone AWST (UTC+8), also + 7 Stunden von Deutschland.
Als „Seele der Stadt“ bezeichnen viele Bürger von Perth den Kings Park, ein 400 Hektar großes Gelände am Rande der City, das zu einem Großteil noch aus ursprünglichem australischen Buschland besteht. Den südlichen Teil des Parks nimmt der Botanische Garten ein.
Das Klima in Perth ist mild, die Sonne scheint beinahe täglich zwischen zehn und vierzehn Stunden lang. Die Aborigines bezeichnen diesen Ort als Alunga, was frei übersetzt „Ort mit viel Sonne“ bedeutet. Perth hat trockene und heiße Sommer, die in Küstennähe nachmittags regelmäßig von der steifen Brise des Fremantle Doctor abgekühlt werden. Im Sommer kann es an extrem heißen Tagen bis zu 46 °C werden. Die Winter sind in der Regel mit 17 °C sehr mild, können aber auch bis etwa 1 °C kalt werden
Im Folgenden Bilder aus dem Botanischen Garten in Perth
Im Folgenden Bilder von der Landschaft nördlich von Perth
Im Folgenden Bilder von den Opalen - der Schmuckstein Australiens
Als eines der wenigen amorphen Minerale besteht Opal aus hydratisiertem Kieselgel mit der allgemeinen chemischen Zusammensetzung SiO2• x H2O. Der Wassergehalt beträgt meist zwischen vier und neun Prozent, kann aber maximal etwa 20% erreichen. Die herausragende Eigenschaft, die den Opal als Schmuckstein so begehrenswert macht, ist das buntfleckige, schillernde Farbenspiel, das so genannte Opalisieren des Edelopals. Es entsteht durch Reflexion und Interferenz der Lichtstrahlen zwischen den Kügelchen aus Kieselgel, die zwischen 150 und 400 mm (entspricht 1500 bis 4000 Å) groß sind. Bei Edelopalen sind diese Kieselgelkugeln etwa gleich groß und liegen in regelmäßiger Anordnung und dicht gepackt vor. In den Opalminen Australiens sind Bedingungen nicht bergbaulich optimal. Es kann passieren, dass wild drauflos „gebuddelt“ wird. Mittlerweile ähnelt zum Beispiel die Umgebung Coober Pedys einer Mondlandschaft - überall Minenschächte und Abraumhalden. Die Menschen leben in mehr oder minder stillgelegten Minenschächten, die sie zu Wohnungen, sogenannten "Dugouts" ausgebaut haben. In der Sprache der eingeborenen Aborigines heißt "Kapa Piti" - wörtlich übersetzt "Weißer Mann lebt in Loch".
Im Folgenden Bilder von Sydney
Sydney ist die Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales. Sie wurde am 26. Januar 1788 gegründet und ist mit ca. 3,64 Millionen Einwohnern im städtischen Gebiet (Urban Centre) die größte Stadt des australischen Kontinents. Die Stadt liegt an der Ostküste Australiens am Pazifischen Ozean mit durchschnittlich drei Meter über dem Meeresspiegel. Sydney liegt in der subtropischen Klimazone, wobei das Klima aufgrund der Nähe zur Küste abgemildert wird. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 17,4 Grad Celsius. Die wärmsten Monate sind der Januar und Februar mit einer Durchschnittstemperatur von 22,0 und 21,9 Grad Celsius. Der kälteste Monat ist der Juli mit 11,8 Grad Celsius im Mittel. Im Winter fällt die Temperatur selten unter 5 Grad Celsius, die tiefste je gemessene Temperatur war 2,1 Grad Celsius.
Der Sydney Tower bietet einen Überblick über die ganze Stadt. Er besitzt eine Besucherplattform und zwei Drehrestaurants. Grundsätzlich ist der Ausblick nur durch Glas möglich. Der Aufstieg ist nur nach ausführlicher Sicherheitskontrolle möglich. Der Turm ist 305 Meter hoch und schwankt maximal einen Meter.
Am 19. März 1932 wurde die Sydney Harbour Bridge eingeweiht. Die wegen ihrer markanten Form mit dem Spitznamen „Kleiderbügel“ (Coat hanger) bedachte Brücke zählt mit einer Spannweite von 503 Metern und einer Höhe von rund 135 Metern zu den weltweit längsten Bogenbrücken. Der Stahlbogen der Brücke (Bridge Climb) und der dem Opera House nächstgelegene Pylon mit Museum und Aussichtsplattform können bestiegen werden.
Im Folgenden Bilder von Alice Springs
Alice Springs ist die einzige größere Stadt nahe dem geographischen Zentrum Australiens und in dieser Eigenschaft das infrastrukturelle Tor zum australischen Outback, mindestens 1.500 Kilometer von allen anderen großen Städten entfernt. Sie befindet sich im NorthereTerritory und hat etwa 22.000 Einwohner. Alice Springs entstand 1872 im Zuge des Baus der Transaustralischen Telegrafenleitung. Der fast immer ausgetrocknete Todd River ist Heimstatt desintegrierter, häufig dem Alkohol verfallener Aborigines, die ihrer ursprünglichen Gemeinschaften entwurzelt sind. Der Anteil Aborigines an der Gesamtbevölkerung der Stadt beträgt ca. 17 %. Die Stadt bietet viele Einkaufsmöglichkeiten: Sportkleidung und Ausrüstung für Individualreisende, Souvenirs und Kunsthandwerk, Gebrauchsgegenstände und Didgeridoos (obertonreiches Blasinstrument) der Aborigines. In einigen Galerien sind auch signierte Gemälde und Skulpturen namentlich identifizierter Aboriginal-Künstler erhältlich. Man sollte nicht versäumen die School of the Air zu besuchen. Sie ist eine spezielle Schulform in den dünn besiedelten Regionen Australiens. Schüler der Primarstufe und der unteren Sekundarstufe I werden dabei im Fernunterricht unterrichtet. Die Übermittlung erfolgte anfangs mittels Kurzwellenfunk und wird nun auf Internettechnologien umgestellt. Die Hausaufgaben werden per E-Mail oder ebenfalls per Internet zum Lehrer gesendet. Jeder Schüler erhält pro Tag etwa eine Stunde Gruppen- oder Einzelunterricht. Den Rest des Tages lernt er mit den zugesendeten Materialien unter Anleitung der Eltern, älterer Geschwister oder eines eingestellten Tutors (Vormund). Die Einrichtung in Alice Springs verfügt über ein Besucherzentrum, welches jeden Tag der Woche für Touristen offen steht. Dabei kann man auch die morgendlichen Übertragungen mit verfolgen. Die heißesten Tage sind im Januar bis März mit maximal 36 Grad C und minimal 17 Grad C. Im Juni/Juli liegen den Temperaturen bei 20 Grad C und können nachts bis 4 Grad C sinken. Es gibt im ganzen Jahr ca. 30 Regentage mit ca. 280 mm Niederschlag. Da Alice Springs im Outback liegt, war die Versorgung anfangs nur durch Kamelkarawanen möglich. Seit etwa 1920 gab es Lastkraftwagen. Die seit 1929 bestehende schmalspurige Eisenbahn nach Port Augusta wurde 1980 durch den ersten Bauabschnitt der normalspurigen Zentralaustralischen Eisenbahn ersetzt, die in Tarcoola von der Transaustralischen Eisenbahn abzweigt. 2004 folgte dann der zweite Bauabschnitt nach Norden, der Alice Springs mit Darwin verbindet. Der Flughafen ist für den Tourismus wichtig, da Alice Springs Ausgangspunkt für Fahrten zum Uluru Kata Tjuta-Nationalpark mit den beliebtesten Ausflugszielen des Red Centre Uluru („Ayers Rock“) und Kata Tjuta („Olgas“), zum Kings Canyon sowie zu anderen Sehenswürdigkeiten der Umgebung ist.
Im Folgenden Bilder vom Uluru oder Ayers Rock und Kata Tjuta oder Olgas
Aus der weiten Ebene im Herzen Australiens erhebt sich Uluru / Ayers Rock, das wohl bekannteste Wahrzeichen des Kontinents. 348 Meter ragt der berühmte Monolith empor. Der Großteil des Felsens befindet sich – wie bei einem Eisberg – unter der Oberfläche. Er liegt 462 Kilometer südwestlich von Alice Springs im Uluru-Kata Tjuta National Park.
Kata Tjuta, die Olgas, sind die zweite Naturschönheit im National Park, 40 Kilometer von Uluru entfernt. Die Ansammlung aus massiven Felsdomen ist mehr als 500 Millionen Jahre alt.
Sowohl Uluru als auch Kata Tjuta haben eine große kulturelle Bedeutung für die Anangu, so heißen die Aborigines in dieser Region. Sie bieten Führungen am Uluru an, um Besuchern die Bedeutung des Felsens näher zu bringen und die lokale Flora und Fauna zu erklären
Im Folgenden Bilder von Aborigines
Die Aborigine sind die Ureinwohner Australiens. Sie besiedelten vor etwa 40.000 bis 50.000 Jahren den Kontinent. Aborigines sind kein einheitliches Volk, sondern bestehen aus Stämmen oder Clans mit oft höchst unterschiedlichen Gebräuchen und Sprachen. Man nimmt an, dass die Aborigines Nachfahren von Menschen einer der ersten Emigrations-Wellen aus Afrika sind und ihre Vorfahren Afrika vor 100.000 bis 130.000 Jahren verlassen haben, um sich dann entlang der Küste Südostasiens bis nach Australien auszubreiten. Australien war zu dieser Zeit Teil des Kontinents Sahul und mit Neuguinea über eine Landbrücke verbunden. Die typische Nahrung, das Bush Food, bestand aus einer Vielfalt von Nahrungsmitteln, zum Beispiel Känguru, Emu, Wombat, Goanna, Schlangen, Vögeln, vor allem in den Wüsten auch viele Insekten wie Honig-Ameisen oder Witchetty-Maden und an den Küsten Muscheln und Krebstiere. Daneben wurden auch noch viele Varianten pflanzlicher Nahrung wie Nüsse, Obst und Beeren genutzt. In den Wüstengebieten zum Beispiel die Buschbanane (Marsdenia australis) und die Bush-tomato (Solanum centrale), im tropischen Norden die Buschpflaume (Terminalia ferdinandiana).
In den Traditionen der Völker der Aborigines steht die Traumzeit im Zentrum ihres spirituellen Denkens. Die Geschichten der Traumzeit beschreiben die Zeit der Schöpfung, die Ahnengeister wie den Byamee (die Figur wird durch einen Waran symbolisiert), die Regenbogenschlange oder das Große Känguru, die das Land, die Pflanzen und Lebewesen formten. Die Kunst der Aborigines zählt zu „den ältesten kontinuierlichen Kunsttraditionen der Welt“. Die Kunst der Aborigines umfasst ein weites Spektrum an Medien, einschließlich das Bemalen von Rindenplatten, Holz- und Steingravuren, Bildhauerei, Sandmalerei, das Erstellen von zeremoniellen Kleidungsstücken und die künstlerische Verzierung von Waffen und Werkzeugen. Als Materialien wurden Farben aus Ocker, Asche und Blut, Stoff, Federn, Holz, Stein und Muscheln eingesetzt. Die Gemälde bestehen aus einer großen Anzahl von Punkten, die das Bild ergeben.